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Sichtbarkeit von Sportlerinnen in den Medien

Laura

Laura Elbers

17.Juli 2022

Fernseher

"Nur wer sichtbar ist, findet auch statt”, so lautet der Titel des Buchs von Tijen Onaran. “If she can see it, she can be it” heißt es in einem bekannten Zitat von Geena Davis. Sätze wie diese zeigen, dass fehlende Sichtbarkeit große Konsequenzen haben kann. Gerade im Sport gibt es hinsichtlich dieser Sichtbarkeit große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Sichtbarkeit im Sport ist wichtig: wichtig um Wertschätzung und Anerkennung zu zeigen, wichtig um Vorbilder zu schaffen und nicht zuletzt wichtig um Sponsoring lukrativer zu machen.

Unzählige spannende Geschichten gibt es im Frauensport allemal. Aber um diese zu finden, braucht es oft Geduld und Mühe. Einfach den Fernseher einschalten und auf einen Sportsender zappen, um Frauensport zu sehen? Fehlanzeige. Nur ein Bruchteil der Sportberichterstattung im Fernsehen handelt von den Erfolgen und Geschichten im Frauensport. In anderen Medien sieht es nicht besser aus. Seit Jahren stagniert der Frauenanteil in der Berichterstattung bei 12%. Auf den immer relevanter werdenden Social-Media-Kanälen liegt der Wert sogar noch darunter (ca. 7%).

Zahlen, Daten, Fakten

In Österreich wurde in den Jahren 2019 und 2020 eine umfangreiche Studie über die Präsenz und Inszenierung von Sportlerinnen und Sportlern in österreichischen Medien konzipiert. Viele vermuten bereits große Unterschiede. Auch die Studienautor:innen kommen zu ernüchternden Ergebnissen:

12% der Sportmedien handeln in dem definierten Zeitraum von Sportlerinnen, 88% von Sportlern. Noch drastischer ist es, wenn man die Teamsportarten gesondert betrachtet. Gerade einmal 2% beträgt der Frauenanteil im Teamsport. Im Einzelsport liegt das Verhältnis bei 23% zu 77%. 

Auch die Chance auf der Titelseite eines Magazins zu landen ist für Sportlerinnen im Vergleich zu Sportlern weitaus geringer. Laut der Studie von Media Affairs waren 94% der Cover geschmückt mit Sportlern, nur 6% mit Sportlerinnen.

Die Zahlen in Deutschland sehen wahrscheinlich ähnlich aus. Einer der vielen Gründe für dieses Missverhältnis könnte der geringe Anteil an Redakteurinnen in Sportredaktionen sein. Der Deutsche Sportjournalistenbund spricht von gerade mal 11% Frauen in deutschen Sportredaktionen, in Österreich sind es 9,52%.

Auswirkungen

Diese fehlende Präsenz in den Medien ist bereits ein Indiz für mangelnde Anerkennung der Leistungen. Wenn man sich jedoch klar macht, dass sie konkrete Auswirkungen auf die finanzielle Situation vieler Sportlerinnen hat, wird die Situation noch prekärer. 

Sponsoring:

Sponsoringverträge sind nicht nur abhängig von der Leistung bzw. dem Erfolg der Sportler:innen. Besonders gefragt sind Sportler:innen, die in der Öffentlichkeit stehen. Da Sponsorings eine Werbewirksamkeit erzielen sollen, bleibt man mit fehlender Sichtbarkeit auch für Sponsoren unattraktiv. Die Folge: Sportlerinnen haben schlechtere Voraussetzungen, ihrem Sport professionell nachzugehen.

Vorbilder:

“85,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland stimmen der Aussage zu, dass deutsche Athleten eine Vorbildfunktion in Sachen Leistungswille ausüben.“ Das ist ein Ergebnis einer Studie der Deutschen Sporthilfe und der Deutschen Sporthochschule Köln zur Akzeptanz des Spitzensports in Deutschland. Doch auch hier kommt wieder die fehlende Sichtbarkeit ins Spiel. Um als Vorbild wahrgenommen zu werden, muss man in der ersten Instanz gesehen werden. Wird über Sportlerinnen kaum berichtet, so fehlen diese den jungen Mädchen als Vorbilder, was wiederum das Bild vom Sport der nächsten Generation beeinflusst.

Positive Beispiele

In der Sportbranche wird in der jüngsten Vergangenheit an einigen Stellen Initiative gezeigt, dieses Missverhältnis anzugleichen. Ein Beispiel ist die Nachrichtenplattform Sportfrauen.net, welche sich exklusiv dem Thema Frauen im Sport widmet. Sportfrauen.net holt die Athletinnen ins Rampenlicht und zeigt mit spannenden und gut recherchierten Geschichten, was Deutschlands Sportlerinnen draufhaben. 

Auch der Sportsender Sky verkündete vor einigen Wochen, dass sie den Anteil ihrer Berichterstattung verdoppeln möchten. Das neu gegründete Format #GamechangerINNEN beschäftigt sich mit diversen Themen rund um die Welt des Frauensports. In der Auftaktveranstaltung am 16.06. war equalchamps bereits mit dabei. 

Die Fußball EM der Frauen in diesem Jahr zeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, Frauensport eine Bühne zu geben. Die diesjährige EM ist die erste Fußball EM im Frauensport, bei der alle Spiele im Free-TV übertragen werden. Mit Erfolg! Das 2. Gruppenspiel der Deutschen gegen Spanien zieht mehr als 8 Millionen Zuschauer:innen vor den Fernseher. Mit einem Marktanteil von 34% kann nun niemand mehr behaupten, dass diese EM niemanden interessiere.

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